Prostatakrebs ist die häufigste Form von Krebs bei Männern: Jede vierte Krebsdiagnose betrifft die Vorsteherdrüse, also die Prostata. Mit gezielter Früherkennung und einer individuell abgestimmten Therapie lässt sich das Risiko weitgehend beherrschen und die Heilungschancen bei Prostatakrebs können steigen.
Symptome bei Prostatakrebs
Ein Tumor in der Prostata wächst in der Mehrzahl der Fälle vergleichsweise langsam, Symptome treten erst spät auf. Wenn der Patient schließlich Schmerzen, einen vor allem nachts verstärkten Harndrang, Probleme beim Urinieren oder beim Sex oder auch Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit wahrnimmt, hat die Geschwulst in der Regel schon eine beträchtliche Größe erreicht. Dann sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, um abzuklären, ob es sich um eine gutartige oder um eine bösartige Vergrößerung handelt.
Die 5-Jahres-Überlebensrate bei Prostatakrebs
Prostatakrebs ist für jeden zehnten Krebstod bei Männern in Deutschland verantwortlich. An den Krebs-Neuerkrankungen hat das Prostatakarzinom einen Anteil von 26 Prozent. Auch wenn diese Krebsart nicht zu den tödlichsten gehört, kostet sie doch Jahr für Jahr allein in Deutschland über 10.000 Menschenleben. Die gute Nachricht: Die relative Fünf-Jahres-Überlebensrate ist mittlerweile auf 91 Prozent gestiegen. Grund genug also vorzusorgen, insbesondere in der zweiten Lebenshälfte: Denn das Prostatakrebs-Risiko steigt mit dem Alter, Männer unter 40 Jahren sind äußerst selten betroffen.
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PSA-Test und Tastuntersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs
Gesetzlich krankenversicherte Männer können ab 45 Jahren (bei familiärer Vorbelastung ab 40 Jahren) einmal jährlich eine Tastuntersuchung der Prostata zur Früherkennung in Anspruch nehmen. Dieser Check ist durchaus sinnvoll, wird allerdings von Experten als nicht ausreichend erachtet. Denn ungünstig liegende oder noch im Frühstadium befindliche Tumoren können dabei unentdeckt bleiben.
Als Ergänzung kann ein Test auf das prostataspezifische Antigen (PSA) erfolgen. Dieses Eiweiß dient als Marker für das Prostatakrebs-Risiko, auch in frühen Stadien. Je mehr davon im Blut festgestellt wird, desto wahrscheinlicher ist, dass ein Tumor vorhanden ist. Zwar können auch andere Ursachen, etwa Entzündungen, das prostataspezifische Antigen ansteigen lassen. Ebenso macht sich nicht jedes Prostatakarzinom mit erhöhten PSA-Werten bemerkbar. Dennoch liefert ein PSA-Test wichtige Anhaltspunkte für die weitere Diagnostik.
Kostenübernahme mit der Krebsversicherung
Die Kosten des Tests zur Früherkennung werden nicht von den Krankenkassen übernommen. Gesetzlich Versicherte müssen also , wenn sie die Bestimmung des PSA-Wertes wünschen, diesen Test selbst bezahlen. Es sei denn, sie haben eine entsprechende Zusatzversicherung abgeschlossen. Die Advigon Krebsversicherung beispielsweise bietet einen Vorsorgebaustein an, der ab einem Monatsbeitrag von 9,90 Euro die Kosten für erweiterte Krebsvorsorge bei Fachärzten wie Urologen bis zu 400 Euro innerhalb von zwei Jahren übernimmt.
Behandlung von Prostatakrebs vom Stadium abhängig
Wie bei jeder Krebsart bestehen vor allem bei einer Diagnose im Frühstadium die besten Therapiemöglichkeiten. Eine Besonderheit beim Prostatakrebs ist die relativ häufig genutzte Alternative, zunächst den weiteren Verlauf abzuwarten und zu beobachten. Sie kommt vor allem bei älteren Patienten zum Zuge, deren Karzinom noch klein ist und nur langsam wächst. Generell gilt: Solange der Tumor die Kapsel der Vorsteherdrüse (Prostata) noch nicht durchbrochen hat, ist eine operative Entfernung die erste Behandlungsoption. Bei der sogenannten Prostatektomie wird üblicherweise neben dem Organ selbst auch das umliegende Gewebe inklusive der beiden Samenbläschen entnommen. Mögliche Folgeschäden sind hier Impotenz und Inkontinenz; insbesondere das Impotenzrisiko lässt sich mit neuartigen OP-Verfahren jedoch minimieren.
Heilungschancen bei Prostatakrebs im Frühstadium mittels Brachytherapie
Eine radioaktive Bestrahlung kann als Alternative oder Ergänzung zu einer Operation vorgenommen werden. In frühen Stadien wird häufig eine sogenannte Brachytherapie eingesetzt, bei der eine kleine Strahlenquelle direkt in den Tumor eingesetzt wird. Als weitere Therapieoption, insbesondere wenn der Tumor schon „gestreut“ hat, kommt auch eine medikamentöse Hormontherapie infrage. Sie blockiert gewissermaßen das Testosteron, das der Tumor für sein Wachstum braucht. Helfen diese Behandlungsansätze nicht ausreichend, kann schließlich auch eine Chemotherapie durchgeführt werden. Da sie im gesamten Körper wirkt und somit auch gesunde Zellen angreift, geht sie allerdings in der Regel mit beträchtlichen Nebenwirkungen einher.
Neue Therapieansätze: Tookad-Verfahren & Theranostikum
Darüber hinaus erarbeitet die Krebsforschung auch immer wieder neue Therapieansätze, beispielsweise das Tookad-Verfahren oder das Theranostikum. Oftmals werden solche neuen Therapien allerdings nicht von der gesetzlichen Krankenkasse getragen. In einem solchen Fall kann das Diagnosegeld der Advigon Krebsversicherung unterstützen. Denn über den Tarif „Diagnosegeld“ werden bei einer Krebsdiagnose bis zu 10.000 Euro ausbezahlt, die der Patient dann in eine solche Therapie investieren kann.
Ist Prostatakrebs heilbar?
Die Frage: "Ist Prostatakrebs heilbar?" ist von vielen Faktoren abhängig. Ein wichtiger Umstand ist, in welchem Stadium der Krebs entdeckt wurde. Wie bei jeder Krebsart gilt: Je früher, desto höher sind die Heilungschancen. Aus diesem Grund sind Untersuchungen zur Krebsvorsorge so wichtig. Auch wenn Prostatakrebs für jeden zehnten Krebstod bei Männern in Deutschland verantwortlich ist, sind die Heilungschancen gut: die relative Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt mittlerweile bei 91 Prozent.
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