Vorsorgeuntersuchungen für Männer

Vorsorgeuntersuchungen für Männer: Früherkennung & Check-up

Vorsorgeuntersuchungen für Männer sind ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsvorsorge und ermöglichen unter anderem die Früherkennung von Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bevor diese zu einem ernsthaften Problem werden. Ob Darmkrebsvorsorge oder Untersuchung beim Urologen, bestimmte Untersuchungen sind vor allem für Männer wichtig, um Risiken zu minimieren und die eigene Lebensqualität auch im Alter zu erhalten. Erfahren Sie hier mehr über empfohlene Vorsorgeuntersuchungen für Männer und die Kostenübernahme durch die Krankenkasse.

Warum sind Vorsorgeuntersuchungen für Männer so wichtig?

In Deutschland ist Prostatakrebs die häufigste Krebsart bei Männern. Jährlich werden rund 65.200 neue Fälle diagnostiziert. Pro Jahr werden außerdem rund 33.000 neue Fälle von Darmkrebs festgestellt. Vorsorgeuntersuchungen bieten die Möglichkeit, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, bevor sie schwere Symptome verursachen. Dies erhöht die Heilungschancen und verringert mögliche Komplikationen im weiteren Verlauf. Ein regelmäßiger Check-up und die Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen können das Risiko minimieren und zu einem längeren, gesünderen Leben beitragen.

Die Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) hat ergeben, dass 67,2 % der Frauen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen (KFU) in Anspruch nehmen. Bei den Männern sind es nur 40 %. Nur zwei von fünf Männern nehmen die Krebsfrüherkennung ausreichend ernst. Und das, obwohl die häufigsten Todesursachen bei Männern wie Arteriosklerose, Lungen- und Prostatakrebs sowie Herzinfarkt im Rahmen der Männervorsorge erkennbar und gut behandelbar wären.

Zum Thema Vorsorgeuntersuchungen Frauen informieren Sie sich in unserem Ratgeber.

Jährliche Vorsorgeuntersuchung für Männer im Überblick

Vorsorgeuntersuchung / FacharztAlterHäufigkeitUntersuchungKostenübernahme durch GKV
Impfungen / Kinder- oder Hausarztab Geburt, je nach Impfungjährliche ÜberprüfungDurchführung der SchutzimpfungenJa, gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission
Zahnprophylaxe / Zahnarztab dem Kleinkindalterab dem 18. Lebensjahr zweimal pro JahrKontrolle auf Zahnschäden, Entfernung von Zahnstein (einmal im Jahr)Ja, zweimal pro Jahr
Hoden / -ab 18 Jahreneinmal im MonatSelbstkontrolle der Hoden auf Verhärtungen und Vergrößerungen-
Check-up / Hausarzt18. bis 34. Lebensjahreinmaligeinmaliger Check-up zur Früherkennung von ZivilisationskrankheitenJa
Check-up 35 / Hausarztab 35 Jahrenalle drei JahreUntersuchung des Körpers, Kontrolle von Blutdruck, Cholesterin, Blutzucker und Urin zur Früherkennung von Diabetes, Nierenerkrankungen und Herz-Kreislauf-ErkrankungenJa
Hautkrebs-Screening / Haus- oder Hautarztab 35 Jahrenalle zwei JahreUntersuchung der Haut des gesamten Körpers auf Verfärbungen, auffälligen Hautveränderungen und MuttermalenJa
Augencheck / Augenarztab 40 Jahrenalle zwei JahreFrüherkennung von Augenerkrankungen wie Grüner StarNein
Prostatakrebs-Vorsorge / Hausarzt oder Urologeab 45 Jahreneinmal im JahrLymphknoten, Prostata, äußere GeschlechtsorganeJa
Darmkrebs-Vorsorge / Hausarzt oder Internist


ab 50 Jahreneinmal im JahrOkkultbluttest auf nicht sichtbares Blut im Stuhl oder DarmspiegelungJa
ab 55 Jahreneinmal alle zehn JahreDarmspiegelung und Abtasten des Enddarms; alternativ alle zwei Jahre OkkultbluttestJa
Ultraschall Bauchschlagader / Hausarzt, Urologe oder Internistab 65 JahreneinmaligUltraschall zur Früherkennung eines BauchaortenaneurysmasJa

Quelle: Empfehlung der Ständigen Impfkommission rki.de

Zusätzlich können weitere Vorsorgeuntersuchungen für Männer empfehlenswert sein, wenn individuell erhöhte Risikofaktoren vorliegen, beispielsweise ein in der Familie gehäuftes Vorkommen bestimmter Krebserkrankungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Häufig werden dann auch die Altersgrenzen für die entsprechenden Männer-Gesundheitschecks herabgesetzt.

Vorsorgeuntersuchungen für Männer ab 35 Jahren

  • Allgemeiner Gesundheitscheck: Versicherte können zwischen dem 18. und 34. Lebensjahr einmal und ab dem Alter von 35 Jahren alle drei Jahre einen kostenfreien Check-up in Anspruch nehmen. Dieser soll helfen, einen allgemeinen Überblick über den aktuellen Gesundheitszustand des Patienten zu erhalten und Risiken für Herz-Kreislauf-Probleme, Diabetes und Nierenerkrankungen frühzeitig zu erkennen. Es wird beispielsweise eine Blutprobe entnommen, um Blutfettwerte und den Blutzucker zu bewerten und Risiken für Diabetes und Fettstoffwechselstörung zu erkennen.
  • Hautkrebs-Screening alle zwei Jahre: Bei dieser Krebsvorsorge für Männer prüft ein Dermatologe die Haut auf verdächtige Veränderungen oder Muttermale, die auf Hautkrebs hindeuten könnten (Hautkrebsfrüherkennung).

Vorsorgeuntersuchungen für Männer ab 45 Jahren

  • Jährliche Prostata- und Genitaluntersuchung: Mithilfe der Tastuntersuchung kann der Urologe Veränderungen der Prostata, den äußeren Geschlechtsteilen und den Leisten-Lymphknoten feststellen. Dies dient unter anderem der Früherkennung von Prostatakarzinoms, einer der häufigsten Krebsarten bei Männern.

Vorsorgeuntersuchungen für Männer ab 50 und 55 Jahren

  • Früherkennung von Darmkrebs: Männern wird empfohlen, sich ab dem 50. Lebensjahr regelmäßig einer Darmspiegelung (Koloskopie) zu unterziehen. Hierbei wird der gesamte Dickdarm mithilfe eines Endoskops untersucht, um Polypen oder andere Auffälligkeiten zu identifizieren. Gutartige Polypen werden dabei direkt entfernt. Eine Darmspiegelung ist einmal im Alter zwischen 50 und 55 Jahren möglich. Ab dem 55. Lebensjahr übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung einmal alle zehn Jahre die Kosten für die Untersuchung. Da Männer ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs haben, ist diese Vorsorge besonders wichtig.
  • Stuhlbluttest: Alternativ steht der Stuhltest auf verborgenes Blut im Stuhl zur Verfügung. Dieser Test kann Hinweise auf Blutungen im Darm geben, die auf Krebs und dessen Vorstufen hinweisen können. Diesen Test können Männer ab dem 50. Lebensjahr einmal jährlich durchführen lassen, ab dem 55. Lebensjahr alle zwei Jahre, sofern sie keine Darmspiegelung durchführen lassen.

Vorsorgeuntersuchungen für Männer ab 65 Jahre

  • Einmalige Ultraschalluntersuchung der Bauchschlagader: Diese Untersuchung dient zur Früherkennung eines Aneurysmas der Bauchschlagader und wird ab dem 65. Lebensjahr empfohlen. Ein Aneurysma ist eine krankhafte Erweiterung eines Blutgefäßes. Wird es rechtzeitig erkannt, können präventive Maßnahmen ergriffen werden und so das Platzen des Aneurysmas verhindert.

Vorsorgeuntersuchung für Männer: Was wird gemacht?

Viele Männer nehmen sinnvolle Vorsorgeunternehmen nicht wahr. Grund dafür sind häufig Bedenken gegenüber den Untersuchungsmethoden. Tatsächlich dauern die meisten Vorsorgeuntersuchungen für Männer mitunter nur wenige Minuten, weshalb die Vorteile eindeutig überwiegen. Auf diesen Ablauf können Sie sich einstellen:

  • Urologische Vorsorgeuntersuchung: Der Urologe tastet die Leisten-Lymphknoten und die äußeren Genitalien ab. Zur Untersuchung gehört außerdem die Fingeruntersuchung des Enddarms. Sie dauert nur wenige Sekunden an, liefert aber wertvolle Erkenntnisse. Verhärtungen oder Knoten können auf Prostatakrebs hindeuten. Zur Untersuchung gehören natürlich auch die Anamnese und anschließende Besprechung der Ergebnisse.
  • Darmkrebsvorsorge für Männer: Bei dieser Krebsfrüherkennung für Männer führt der Arzt eine Anamnese in Hinblick auf die Lebensumstände und Ernährungsgewohnheiten des Patienten durch. Hinzu kommt eine Tastuntersuchung des Enddarms. Je nach Alter sind außerdem eine Darmspiegelung oder in kürzeren Abständen eine Untersuchung einer Stuhlprobe möglich.
  • Check-up für Männer: Beim Check-up stehen einige Kontrollen auf dem Plan. Ihr Hausarzt wird Sie im Rahmen der Anamnese zunächst zu Ihrer Krankengeschichte, Ihrem Lebensstil und möglichen Risiken oder Beschwerden befragen. Es folgen eine Untersuchung einer Blut- und Urinprobe, eine Blutdruckmessung, eine körperliche Untersuchung der inneren Organe, des Bewegungsapparats und des Nervensystems. Falls Auffälligkeiten zu Tage treten, bespricht der Arzt mögliche Behandlungen mit Ihnen oder leitet weiterführende Tests ein.

Welche Rolle nimmt der Hausarzt im Rahmen der Vorsorge beim Mann ein?

Eine gute Vertrauensbasis zu ihrem Hausarzt ist für Männer besonders wichtig. Sie senkt die Hemmschwelle, Vorsorgeuntersuchungen tatsächlich wahrzunehmen. Er ist oft der erste Ansprechpartner für Männer in Bezug auf Vorsorgeuntersuchungen. Der Hausarzt führt nicht nur allgemeine Gesundheitschecks durch, sondern berät auch individuell, welche Vorsorgemaßnahme basierend auf Alter, Gesundheitszustand und familiärer Vorgeschichte empfohlen wird.

Bei Auffälligkeiten oder speziellen gesundheitlichen Anliegen kann der Hausarzt gezielte Überweisungen zu Fachärzten, wie Urologen oder Dermatologen, ausstellen, welche dann eine detaillierte Untersuchung vornehmen.

Deshalb ist es wichtig, dass der Hausarzt nicht nur die individuelle Krankengeschichte des Patienten kennt, sondern auch Erkrankungen in der Familie abfragt. So lassen sich beispielsweise Darmkrebserkrankungen teilweise auf genetische Merkmale zurückführen. Deshalb spielen bekannte Erkrankungen im engeren Familienkreis eine wichtige Rolle bei der Früherkennung und der Einleitung entsprechender Diagnosemethoden. Es ist dann möglich, die Krebsvorsorge bei jungen Menschen schon deutlich früher zu beginnen.

Vorsorge & Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in Deutschland die Kosten für eine Vielzahl von Vorsorgeuntersuchungen. Dazu gehören beispielsweise der allgemeine Gesundheitscheck “Check-35” ab 35 Jahren, das Hautkrebs-Screening oder die Darmspiegelung zur Darmkrebsfrüherkennung ab 50 Jahren. Allerdings gibt es auch Untersuchungen, die nicht standardmäßig von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.

Beispiele für Untersuchungen, die nicht von der GKV übernommen werden:

  • PSA-Test: Ein Bluttest zur Früherkennung von Prostatakrebs. Obwohl er Informationen über das Risiko von Prostatakrebs liefern kann, ist er bisher keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen.
  • Erweiterte Augenuntersuchungen: Bestimmte Untersuchungen zur Früherkennung von Augenerkrankungen, die über die normale Sehtest-Untersuchung hinausgehen, werden nicht immer übernommen.
  • Zusätzliche, jährliche Gesundheitsuntersuchungen: Erweiterte Herz-Kreislauf-Untersuchung, wie beispielsweise bestimmte Belastungs-EKGs oder Herzultraschalluntersuchungen, die nicht im Rahmen der Standard-Vorsorge liegen.

Für solche und andere spezielle Untersuchungen kann eine private Zusatzversicherung, wie die ambulante Zusatzversicherung der Advigon, eine sinnvolle Ergänzung sein. Mit Krebs-Scan steht eine innovative Methode zur Krebsfrüherkennung zur Verfügung. So können Sie sich zusätzlichen Schutz für Ihre Gesundheit sichern, der von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen wird.

Vorsorgeuntersuchungen in der Zusatzversicherung von Advigon

Wir empfehlen Ihnen, konsequent die von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommenen Vorsorgeuntersuchungen für Männer wahrzunehmen. Darüber hinaus sind jedoch weitere Früherkennungsuntersuchungen sinnvoll. Um die dafür anfallenden Kosten zu decken, kann eine ambulante private Zusatzversicherung der Advigon eine gute Ergänzung Ihres Versicherungsschutzes darstellen. Als private Krankenzusatzversicherung übernimmt sie (innerhalb von 24 Monaten insgesamt bis zu 500 Euro) die Kosten für Vorsorgeuntersuchungen, die die GKV nicht trägt. Dazu gehören etwa:

  • großer Gesundheitscheck
  • Glaukomvorsorge (Grüner Star)
  • Zusätzliche Krebsvorsorgeuntersuchungen
  • Hautkrebs-Screening
  • Hirnleistungscheck zur Früherkennung einer Demenz (BrainCheck)

Die Zahnzusatzversicherung der Advigon unterstützt Sie zudem bei Ihrer Zahnprophylaxe, etwa mit Kostenerstattungen für die regelmäßige professionelle Zahnreinigung, Zahnbehandlungen und Zahnersatz.

Ambulante Zusatzversicherung

Die ideale Ergänzung für Ihre Gesundheitsvorsorge: Früherkennung und Alternativmedizin sind Grundpfeiler dieser Versicherung. Sichern Sie sich alle Vorteile einer ambulanten Zusatzversicherung.

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