Was ist besser, monatliche Rente oder Kapitalauszahlung?

Eine einmalige Kapitalauszahlung der privaten Rentenversicherung bei Rentenbeginn kann auf den ersten Blick sehr attraktiv wirken – vor allem, weil man direkt über das gesamte angesparte Guthaben verfügen kann. Doch diese Option bringt nicht nur Chancen, sondern auch Risiken mit sich.

Vorteile der Kapitalauszahlung

• Hohe Flexibilität: Sie können das Geld sofort für eigene Zwecke nutzen, wie etwa für den Kauf einer Immobilie, eine Weltreise oder zur Schuldentilgung.
• Freie Verfügung: Das Kapital steht Ihnen komplett zur Verfügung, ohne Bindung an monatliche Auszahlungspläne.
• Vererbbarkeit: Im Todesfall kann das restliche Kapital an Angehörige weitergegeben werden, anders als bei vielen Rentenmodellen.
• Individuelle Investitionen: Wer sich gut mit Geldanlagen auskennt, kann das Kapital gewinnbringend weiter investieren.
• Sinnvoll bei gesundheitlichen Einschränkungen: Wer von einer kürzeren Lebenserwartung ausgeht, kann mit der Einmalauszahlung unter Umständen mehr aus dem Vertrag herausholen.

Nachteile der Kapitalauszahlung

• Steuerliche Belastung: In vielen Fällen ist die Kapitalauszahlung steuerlich ungünstiger als die Rente. Insbesondere wenn bestimmte Voraussetzungen nicht erfüllt sind.
• Risiko der Geldverfügbarkeit: Wer sich nicht gut organisiert, läuft Gefahr, das Geld schneller auszugeben, als geplant.
• Keine garantierte Lebensabsicherung: Ist das Kapital verbraucht, bleibt keine Einkommensquelle mehr – ein Risiko für die späten Rentenjahre.
• Krankenversicherungsschutz: Anders als bei regelmäßigen Renten kann die Einmalzahlung zu Nachteilen bei der freiwilligen Krankenversicherung führen.

Die Kapitalauszahlung der privaten Rentenversicherung bietet mehr Freiheit, erfordert aber auch Eigenverantwortung. Sie eignet sich eher für Menschen mit solider Finanzplanung oder konkreten Investitionsplänen.

Die Entscheidung für eine monatliche Rentenzahlung und gegen eine Kapitalabfindung bedeutet finanzielle Sicherheit, was oft ein entscheidender Vorteil im Alter darstellt. Doch auch diese Variante bringt gewisse Einschränkungen mit sich.

Vorteile der Rentenzahlung

• Lebenslange finanzielle Absicherung: Die Rente wird bis zum Lebensende gezahlt – egal, wie alt Sie werden.
• Planbare Einnahmen: Monatliche Zahlungen sorgen für ein stabiles Einkommen, das sich gut in die Haushaltsplanung integrieren lässt.
• Steuervorteile: Nur der sogenannte Ertragsanteil wird versteuert und dieser fällt mit höherem Rentenalter besonders gering aus.
• Schutz vor Kapitalmarkt-Risiken: Klassische Rentenverträge bieten stabile Zahlungen unabhängig von Börsenschwankungen.
• Inflationsschutz möglich: Viele Verträge beinhalten dynamische Renten oder Überschussbeteiligungen.
• Zusätzliche Optionen: Es gibt flexible Varianten wie:
  • Dynamische oder teildynamische Renten
  • Renten mit Kapitalzugriff (senkt allerdings die Monatsrente)
  • Fondsgebundene Renten, die weiter in Kapitalmärkte investieren

Nachteile der Rentenzahlung

• Weniger Flexibilität: Sie können nicht auf das gesamte Kapital zugreifen, was eventuell bei größeren Ausgaben ein Problem darstellt.  
• Eingeschränkte Vererbbarkeit: Stirbt der Versicherungsnehmer früh, verfällt das Kapital, außer es wurde eine Rentengarantiezeit vereinbart.
• Optionen senken Rentenhöhe: Zusatzleistungen wie Todesfallabsicherung oder Kapitalzugriff können die monatliche Auszahlung reduzieren.
• Die monatliche Rente eignet sich vor allem für Menschen, die Sicherheit, Verlässlichkeit und einen kontinuierlichen Einkommensstrom im Alter bevorzugen.

Die monatliche Rente eignet sich vor allem für Menschen, die Sicherheit, Verlässlichkeit und einen kontinuierlichen Einkommensstrom im Alter bevorzugen.

• Nur der Ertragsanteil wird besteuert. Dieser hängt vom Alter bei Rentenbeginn ab – je älter Sie sind, desto niedriger fällt er aus.
• Beispiel: Beginnen Sie mit 67 Jahren die Rente, liegt der Ertragsanteil bei etwa 17 %.
• Die restliche Rente bleibt steuerfrei.
• Die Rente muss in der Steuererklärung angegeben werden – Freibeträge wie der Altersentlastungsbetrag können jedoch die Steuerlast senken.
• Besonderheit bei der Riester-Rente: Diese wird in der Auszahlungsphase komplett besteuert (nachgelagerte Besteuerung).
• Progressionsvorbehalt: Falls Sie gleichzeitig Lohnersatzleistungen oder Altersrente beziehen, kann sich Ihre Steuerlast insgesamt erhöhen.

• Der Ertragsanteil berechnet sich bei der Kapitalauszahlung anders als bei der Rente.
• Auch bei der Kapitalauszahlung wird nur der Ertragsanteil versteuert – also der Gewinn aus dem Vertrag (Auszahlung minus eingezahlte Beiträge).
• Steuerliche Behandlung hängt vom Vertragsdatum ab:
• Abschluss nach 2005: Steuer auf 50 % des Ertrags, wenn
  • der Vertrag mindestens 12 Jahre besteht und
  • die Auszahlung nach dem 62. Lebensjahr erfolgt.
• Abschluss vor 2005: Unter bestimmten Voraussetzungen sogar komplett steuerfrei.
• Falls Bedingungen nicht erfüllt: Es greift die Abgeltungssteuer (25 % zzgl. Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer).
  • Wenn der individuelle Steuersatz niedriger ist, kann der Differenzbetrag wieder über die Steuererklärung zurückgeholt werden.
• Wichtig: Kapitalauszahlungen sind manchmal höher steuerpflichtig als monatliche Renten – vor allem bei einmaliger Auszahlung.